Station 10
Was hat wohl das Schaf gedacht...
Heute ist ein komischer Tag. Mit den Hirten waren wir heute im Ort, weil wir noch Proviant brauchten und sie wollten uns nicht allein auf der Weide lassen. Zu viele Leute unterwegs auf der Straße und außerdem sind die Wölfe momentan unberechenbar. Also mussten wir uns durch Bethlehem quälen und dauernd wurden wir geschubst und getreten und die Hirten haben geschimpft, weil wir immer wieder stehen geblieben sind und uns alles anschauen wollten. Und ich kann euch sagen: die Hirten sind nicht zimperlich im Umgang mit uns. Und dieser Lärm in Bethlehem. Ich frag mich immer noch, warum da so viele Leute unterwegs sind. Vor allem so viele fremde Menschen. Und ein Pärchen hat mir besonders leidgetan. Sie war hochschwanger und ihr Mann hat verzweifelt eine Bleibe gesucht. Aber wer will schon eine schwangere Frau bei sich aufnehmen. Jetzt wurde es schon langsam dämmrig und die Sonne ging am Horizont in Schlafstellung. Ich war froh, dass wir wieder auf der Weide sind. Wir drängten uns eng zusammen, denn es war kalt. Die Hirten schürten das Lagerfeuer an und setzten sich zum Abendessen hin. Es wurde immer dunkler und der Himmel war sternenklar. Alle Hirten schliefen, nur einer musste immer Wache halten. Und dann geschah das Unglaubliche. So etwas hatte ich in meinem Schafleben noch nie erlebt. Der Himmel schien sich zu öffnen und es wurde strahlend hell. Eine helle Gestalt stand auf einmal bei uns und sagte, dass wir keine Angst haben sollen. Aber wir rannten alle einfach nur noch durcheinander. Die Hunde hatten alle Pfoten voll zu tun, damit sie uns alle zusammenhielten. Aber dann mussten wir alle auf das Licht sehen und wir blieben einfach wie gelähmt stehen. Es war einfach so unglaublich, was das gerade auf unserer Weide geschah. Der Engel – ich denke es war ein Engel – sagte, dass die Hirten ganz schnell nach Bethlehem gehen sollten. Dort war in einem Stall ein Kind geboren worden. Und der sollte der Retter der Welt sein. Wir Schafe verstanden nur Bahnhof: Wie sollte ein Kind die Welt retten. Unmöglich! Und dann kamen noch viel mehr von diesen Wesen. Sie sangen und waren total fröhlich. Wir standen da, mit offenen Mäulern und dachten wir träumen. Aber es war Wirklichkeit. Die Hirten waren total aufgeregt und packten Geschenke zusammen. Ein Fell, etwas Milch und eine Wurst. Viel hatten sie ja nicht. Und dann machten sich auf den Weg in die Stadt. Und wir blieben zurück. Ganz verstanden haben wir die Sache nicht – aber wir sind ja auch nur Schafe. Aber ich bin mir sicher, dass die Hirten uns erzählen werden von dem Kind in dem Stall. Von dem Retter der Welt!
Und jetzt gibt es noch ein Suchsel für dich:
Finde in dem Buchstabensalat die angegebenen Begriffe!
Rätselblatt: Suchsel_Schaf_Aufgabe.pdf
Lösungsblatt: Suchsel_Schaf_Lösung.pdf
Wo bin ich denn hier gelandet?
Du fragst dich, was es mit diesem Kurzgedanken und dem Playmobil-Kästchen auf sich hat? Von dieser Station gibt es nicht nur diese, sondern viele weitere. Überall erzählen Gegenstände oder Lebewesen einen Teil der Weihnachtsgeschichte aus ihrer Perspektive. Wenn du möchtest, kannst du gerne auch auf diese Gedankenreise gehen. Wenn du gerne Rätsel löst, kannst du das auch im Zusammenhang mit einer Rallye. Alle Infos dazu findest du unter www.lkg-sulzbach.de/weihnachtsputz.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Anhören oder Lesen und eine wundervolle Advents- und Weihnachtszeit!