Station 17
Was hat wohl der Thron gedacht...
Es ist ein Tag wie jeder. Mein König sitzt auf mir und regiert so allerhand vor sich hin, wie es Könige eben so tun. Es ist ruhig und der König arbeitet konzentriert an seinen Dokumenten. Plötzlich hört man von draußen aufgeregte Stimmen und Schritte. Seltsam, wir erwarten doch heute eigentlich keinen Besuch? Jedenfalls ist mir nichts zu Ohren gekommen, und ich krieg eigentlich immer alles mit. Kurze Zeit später steht ein Diener des Königs vor uns. Er erzählt von reichen und sehr klugen Männern, die gerade im Palast eingetroffen sind und eine Audienz beim König wünschen. Der König mag eigentlich keinen Besuch ohne Ankündigung, aber ich merke, dass er sich doch vor Stolz aufrechter auf mich, den Thron, setzt und die Herren gnädig hereinbittet. Bald darauf treten sie ein. Es ist unverkennbar, dass diese Männer was auf dem Kasten haben. Würdevoll steht mein König auf um sie zu begrüßen. Dann fragt er nach dem Grund ihres Besuchs. Doch was hör ich da? Die Männer wünschen, den neuen König begrüßen zu dürfen, der hier geboren wurde. Verwunderte Stille. Mein König räuspert sich und erklärt irritiert, dass von ihm kein Kind geboren wurde. Erstaunt blicken sich die Männer an und erläutern ihm, dass sie das aus irgendwelchen schlauen Büchern und einem hellen Stern am Himmel haben. Ich versteh nur Bahnhof, aber ich bin auch nur ein Thron. Jetzt sollte man ja meinen, dass sie sich einfach geirrt haben und noch einen netten Plausch mit dem König haben. Aber nein, zügig wollen sie sich verabschieden, um nach diesem „besonderen König“ zu suchen, der geboren wurde. Sie fangen ganz an zu schwärmen, wie unsagbar dieser König sein soll. Und sollte ich bisher die Worte nur wahrgenommen haben, so kann ich es bei diesen Sätzen leibhaftig spüren. Der König glüht vor Zorn und ich beginne nach kürzester Zeit zu schwitzen. Mein König versucht sich am Riemen zu halten und täuscht mehr schlecht als recht Interesse und Mitfreude vor. Er wolle doch auch den neuen König begrüßen. Aber die Zornesröte und seine laute Stimme sind doch sehr offensichtlich. Die Männer meinen, sie würden ihm Bescheid geben, sollten sie ihn gefunden haben. Hm, ob sie das tatsächlich tun? Dem kleinen Königssohn ist das nicht zu wünschen…
Wo bin ich denn hier gelandet?
Du fragst dich, was es mit diesem Kurzgedanken und dem Playmobil-Kästchen auf sich hat? Von dieser Station gibt es nicht nur diese, sondern viele weitere. Überall erzählen Gegenstände oder Lebewesen einen Teil der Weihnachtsgeschichte aus ihrer Perspektive. Wenn du möchtest, kannst du gerne auch auf diese Gedankenreise gehen. Wenn du gerne Rätsel löst, kannst du das auch im Zusammenhang mit einer Rallye. Alle Infos dazu findest du unter www.lkg-sulzbach.de/weihnachtsputz.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Anhören oder Lesen und eine wundervolle Advents- und Weihnachtszeit!